Überseefestival 2023 Programm

PROGRAMM

FREITAG 30. August

HANSATOR | ab 18.00 Uhr

18:00 Stripes Called Zebra   Modern Jazz
19:50 Queen Kong   Fusion Soul & Funk
21:20 Spirit Of Maxim X SlinBaker    Alternative/Crossover
23:00 Noch Geheimer Überraschungsact   Punkrock mit Herz

RAMPENSAU | ab 18.45 Uhr

18:45 Sinus & Band   HipHop & Pop
19:25 Young Diamondz   HipHop/Soul
22:05 Scheitern.dreitausend   Schrammelgitarren-Pop

Zollkantine | ab 24.00 Uhr

musicHBwomen* präsentiert:
00:00 Aftershow   Party
00:00 Saint Josy   Art-Pop
00:30 Epilog   Experimental Electronic Dark-Pop
01:00 DJ Marie   Art-Pop

SAMSTAG 31. August

HANSATOR | ab 17.00 Uhr

17:00 Annes Ex   Rock
18:30 Monoroot   Rock-Reggae
20:05 Dead But Pretty   Crossover/ Alternative
21:25 Jawa   Doom Rock
22:55 Mad Monks   Ska

RAMPENSAU | ab 17.45 Uhr

17:45 Nike Helena   NNDW-Elektropop
19:20 Makimono   Shoegaze/Postpunk
20:40 Veøta   Wagenplatz-Punk/Garage
22:10 Hond   Garage-Punk-Metal

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11:11 Maciej Tyrakowski   unser Textpoet

FREITAG | HANSATOR | Ab 18.00 UHR

Stripes Called Zebra

FREITAG 30. August , Hansator , 18:00 Uhr

„TÜDELÜ TÜDELÜ TÜDELÜDELÜ – DAS IST DOCH KEINE MUSIK!“ mit diesem aus der löchrigen Erinnerung gefischten Zitat erinnert uns der 2004er Helge-Schneider-Filmklassiker Jazzclub daran, dass Jazz mitunter seine Schwierigkeiten haben kann, beim ungeübten Ohr Anklang – hehe – zu finden. Dass es aber auch ganz anders geht, und dass Jazz- und Fusion-Sounds doch auch auf einem Festival wie dem Üfest zuhause sein können, beweisen Stripes Called Zebra. Das ist Musik, die Geschichten erzählt, die schwelgt und tanzt, die auflöst in guten Ideen, was sich in musikalischen Hooks wiederfindet. Denn Jazz darf sich den Pop-Appeal durchaus anziehen, und dabei trotzdem Jazz bleiben.

https://www.instagram.com/stripescalledzebra/

 

Queen Kong

FREITAG 30. August , Hansator , 19:50 Uhr

Es gibt von 1976 einen Film namens „Queen Kong“, der den gleichen Plot hat wie „King Kong“, nur sind die männlichen und weiblichen Rollen vertauscht. Das hilft uns hier nicht weiter. Was ich aber zur Frage „Will ich da hin, oder nicht?“ beitragen kann, ist: Ja, du willst. Es ist schwer, im Vorfeld abzuschätzen, wie viele Musiker*innen sich auf der Bühne befinden werden, aber es werden viele sein. Und dabei wird euch das Pop-Tanzbein abgeschraubt, und in Jazz und Funk-Manier wieder angeschraubt. Zusammengehalten wird das alles von einer Stimme, die Soul atmet, und einer Seele, die eine Stimme bekommt. Lasst euch von Queen Kong auf eine Reise an die Spitze des Empire State Buildings mitnehmen, wo das Strampeln eurer Beine zum Tanz wird. Komme, was wolle.

https://www.instagram.com/queenkong_music/

 

Spirit Of Maxim X SlinBaker

FREITAG 30. August , Hansator , 21:20 Uhr

Es kommt ja alles zurück: Recyclingmüll, verblassende Träume in der Kinderseele unserer Erinnerung, Boomerangs. Und Musikrichtungen! Man kann nicht leugnen, dass Spirit of Maxim x SlinBaker sich instrumentell am Alternative-Rock der 2000er bedienen, das dann aber mit modern-deutschsprachigem Rap mischen. Und Autotune-Trap-Ästhetik und tief sitzende Gitarren vertragen sich wahnsinnig gut. Textlich werden hier die Themen an die Wand genagelt, die junge Menschen eben mitnehmen: Jugendprobleme, Probleme junger Leute, und die Sachen, die junge Menschen beschäftigen, aber als Problem betrachtet. Nen Song in Dur wird man hier wahrscheinlich nicht finden, aber man findet Mitstreitende im Struggle. Nein im Ernst, das hier sind keine Songs für Sonne, Alles Liebe und HDGDL, sondern hier setzen wir uns mal hin und reden. Und das ist nicht nur gut so, das ist auch immer wieder notwendig. Es wird doll!

https://www.instagram.com/spiritofmaxim/

 

Noch Geheimer Überraschungsact

FREITAG 30. August , Hansator , 23:00 Uhr

Ja, Punk eben.

 

FREITAG | RAMPENSAU | Ab 18.45 UHR

Sinus & Band

FREITAG 30. August , Hansator , 18:45 Uhr

Wer sich mal ein Mikro geschnappt hat und sehr schnell herausfinden musste, dass man vielleicht noch so richtig singen kann, aber leider nicht wirklich eine Stimme hat, die sängerisch irgendwas hergibt, der wird vielleicht meine Frustration ein bisschen verstehen. Denn Sinus hat eine absolut fantastische Stimme, wie er schon vor Millionen in Fernsehen und Internet bewiesen hat. Und dann beschließt er: Ja okay, aber ich rap‘ jetzt. „Digger, WHY?“ Und die Antwort ist: weil er’s kann. Weil er ganz genau weiß, was er da tut. Mit einem musikalischen Repertoire, das von Disney- und Kinderserien-Covern bis zu Trap&Rap reicht, macht Sinus klar, wozu man sich eigentlich auf eine Bühne begibt. Weil man nicht anders kann, als ein Ventil zu finden für das, was man in sich trägt. Manche müssen erst der Ex-Partner*in nachts eine betrunkene Nachricht schreiben, um sich zu fühlen - Sinus kann das auch so. Und beweist das.

https://www.sinus-musik.de/

 

Young Diamondz

FREITAG 30. August , Rampensau , 19:25 Uhr

Wer sich in irgendeiner Form künstlerisch auf den Weg macht, macht sich angreifbar. Zu zeigen, wofür man steht, was man kann, was man will – das alles braucht eine gewisse Portion Tapferkeit. Das gilt um ein Vielfaches mehr, wenn man dabei auch noch sehr jung ist; wer sich sehr jung bereits auf Bühnen traut, muss schon wirklich was mitbringen. Zum Beispiel einen Grund. Und wenn man sich aus unserer erwachsenen Perspektive anschaut, dass 15-jährige einfach so unfassbar keinen Bock auf die ganze diskriminierende Scheiße in ihrem Leben haben, dass sie das zu einem zentralen Thema ihrer Musik machen, dann müssen wir uns vielleicht wirklich mal überlegen, in was für einer Gesellschaft wir da eigentlich leben. Die politischste Band des Üfest 2024 – die sind alle 14 & 15. Das soll aber nicht vor der Qualität der Musik stehen, denn dass diese Band ihre Runden über alle möglichen Bühnen macht, passiert absolut zu Recht. Das ist catchy und groovy und funktioniert auf jeder Ebene, und die haben all das selbst aus der Taufe gehoben. Aber ich will den Laptop auf den Boden werfen und mich fragen, was hier eigentlich los ist, und was wir eigentlich noch alles wider besseres Wissen einfach so hinnehmen wollen. Die Young Diamondz allerdings - die tun es nicht.

https://www.youngdiamondz.com/

 

Prince Chucky & His Spacecake Orchestra

FREITAG 30. August , Rampensau , 20:35 Uhr

In irgendeinem schimmeligen Vice-Artikel stand mal sowas wie „Man sollte seinen koksenden Schwager nicht seine Bandtexte schreiben lassen“, und wow, haben Prinz Chucky und sein galaktisches Kuchen-Orchester sich an diesen Rat nicht gehalten. „Er hatte in der letzten Stunde bereits drei Begegnungen mit göttlichen Wesen gehabt“, „Die Luft schmeckte gut und der Kopf befand sich irgendwie zwischen Dantes sieben Zirkeln der Hölle und einem Land vor unserer Zeit“ UND. SO. WEITER. Und wie gut es ist, dass sie sich nicht an die Vice halten, denn so wahnsinnig wie dieser Text ist, so wahnsinnig ist auch die Musik. Live-Drums, Keys, auf denen scheinbar alles möglich ist, zur Not stumpf auch ne Gitarre, und dazu sowas wie Sprechgesang. Das ist die Punk-Version von Elektropunk, aber scheiß auf Saiteninstrumente. Das ist richtig geiler Crossover-Schrott. Fantastisch!

https://www.youtube.com/watch?v=4UragBiKHP8

 

Scheitern.dreitausend

FREITAG 30. August , Rampensau , 22:05 Uhr

Hurra, die Hamburger Schule brennt! Wer die eitle Selbstzerfleischung der Hamburger Schule in den letzten Wochen mitbekommen hat, könnte meinen, das Thema wäre irgendwie durch, aber mit den Töchtern unserer Geschwister (also Nichten): Die schrammelige Diskursgitarre ist immer noch genauso notwendig, wie sie es seit den 90ern war. Man will überall mitsingen, man will so große Gefühle haben, man will sich von Verzerrern die Birne föhnen lassen, und dann quietscht dir ein Feedback in den Ohrkanal und mit einem Mal ist es draußen so laut, wie es sich drinnen anfühlt. scheitern.dreitausend machen Teenage Angst endlich wieder salonreif, denn, seien wir mal ehrlich: Die Welt legitimiert die noch viel mehr, als sie es Hamburg je tat. Und dass der beste Hamburger Schule-Song der letzten Jahre ausgerechnet Hamburg eher so mittel findet, trifft doch mitten ins Herz. Nicht nur in Bremen.

https://scheiterndreitausend.bandcamp.com/album/diese-stadt-ist-zu-gro-f-r-uns-beide

 

FREITAG | Zollkantine | Ab 24.00 UHR

musicHBwomen* präsentiert:

Aftershow

FREITAG 30. August , Zollkantine , 00:00 Uhr

24:00 Uhr Saint Josy
00:30 Uhr EPILOG
01:00 Uhr - 04:00 Uhr DJ Marie

https://www.musikszene-bremen.de/musichbwomen-projekt/

 

Saint Josy

FREITAG 30. August , Zollkantine , 00:00 Uhr

Bewältigungsversuche der Gegenwart und queerer Liebe. Sanfte jedoch direkte Texte sind mal anprangernd, mal verträumt und beschreiben die Sehnsucht nach Intimität. Melancholie trifft auf vielschichtige Vocal Backings, die eine hoffnungsvolle Spur hinterlassen. Art Pop Musik aus Bremen.

https://linktr.ee/st.josyy

 

Epilog

FREITAG 30. August , Zollkantine , 00:30 Uhr

Hier ist er, der Soundtrack zur Winterdepression des Sommers. Verzerrte Synthies, Geknister und Geknirsche. Stille und Stimme. Alle Effekte die die Geräte hergeben für den Versuch sagbar zu machen, was unsagbar scheint. Und wenn der Bass einsetzt, dann um Tote zu wecken.

https://www.instagram.com/epiloguemusik/?hl=de

 

DJ Marie

FREITAG 30. August , Zollkantine , 01:00 Uhr

Die Bremerin hat im letzten Jahr ihre Spuren in der Bremer Clubszene hinterlassen und sich einen Namen als DJ gemacht. Zwischen Hard Groove, Ghetto Tech und Trance lassen wir den Festivaltag tanzend ausklingen.

https://www.instagram.com/mariexhealy/

 

SAMSTAG | HANSATOR | Ab 17.00 UHR

Annes Ex

SAMSTAG 31. August , Hansator , 17:00 Uhr

Manche machen es sich ja leicht, als Rocksänger*in, und singen einfach zwei drei Noten und n bisschen laut, manchmal n bisschen leise, und fertig. Bei Annes Ex allerdings gibt man sich reell Mühe, was Melodien angeht. Eine Stimme, die in den tiefen Lagen an Marcus Wiebusch erinnern kann, aber mit Verlaub, der Kollege hier singt einfach ne Ecke besser als der Hamburger Befindlichkeitsrocker. Das ist Mucke, die zum Mitmachen animiert, Musik als Grund, das staubtrockene Festivalgelände hüpfend in einen Sandsturm zu verwandeln. Hier macht man Bandmusik, um Bandmusik zu machen. Und das ist ein verdammt guter Grund.

https://annes-ex.de/

 

Monoroot

SAMSTAG 31. August , Hansator , 18:30 Uhr

Es gibt schon gute Gründe, warum Reggae nicht verschwindet. Es sind einfach Rhythmen, die die Sonne gepachtet haben, da beißt die Maus den sprichwörtlichen Faden mal wieder nicht ab. Aber man kann das auch als Blues spielen, man kann das auch als Rockmusik spielen, ohne, dass es Ska wird, das ist dabei gar kein Muss. Das Genrekostüm kann man nämlich auch als Teil der Verkleidung betrachten, und nicht als Zwangsjacke. Während der Beat uns grob im angesprochenen Reggae verankert, schafft es der Rest des Ensembles, uns eben darüber hinauszuführen. Das ist eine Band, die nicht bloß einen Song geschrieben und diesen dann ewiglich gecovert hat, hier gibt man sich bei jedem Lied wieder neu Mühe, musikalisch was zu erzählen. Und darum macht man den ganzen Kram doch eigentlich. Sie spielen schon um 18.30 Uhr, also müsst ihr die – wie sagt man das? – „Tüten“ noch in der Tasche behalten. Aber grooven, Freunde, grooven müsst ihr dann schon.

https://www.instagram.com/monoroot.band/

 

Dead But Pretty

SAMSTAG 31. August , Hansator , 20:05 Uhr

„Äh, kann man hier eigentlich noch mitmachen?“ fragte uns Asuka, die beim Shortbandcontest 2023 eigentlich Bier verkaufen sollte. „Ja, mach doch“ war die Antwort, und dann findet sich da ne Band, und dann gewinnen die das Ding einfach. Bierverkäufer*innenträume, die so nur der SBC schreibt. Und hier ist mehr Druck drauf, als in jeder frisch aufgeschüttelten Bierdose. Teilweise erinnert der Sound an Rage Against the Machine oder vielmehr noch Skunk Anansie, um dann soundmäßig aber doch diesseits der Coronagrenze zu bleiben. Es ist vielleicht blöd, einzelne Leute herauszustellen, aber: der Mensch an Gitarre und Synthies spielt auch bei Mörser und The Human Ugly. Wer die kennt, weiß, dass hier nicht mit ohne Gehörschutz geprobt wird. Mit Recht die Gewinner*innen des SBC’23 und jetzt auf unserem wunderbaren Überseefestival 2024!

https://www.instagram.com/shortbandcontest_hb?igsh=bjUxNWpsYnNjaGc4

 

Jawa

SAMSTAG 31. August , Hansator , 21:25 Uhr

Es ist ja das ständig Gleiche: man will mal wieder was Lustiges aus dem Jahrhunderte alten infernalen Kochbuch brauen, und findet in der verbotenen Schatztruhe im Keller unterm Keller mal wieder die wichtigste Zutat nicht. Genau hier können Jawa helfen. Denn man braucht nur dem Nachbarskind Kopfhörer mit dieser Musik aufzusetzen, und schon laufen die Tränen, mit denen der alchemistische Teufelssud gerettet werden kann. Was ich sagen will, ist: das ist Musik, die Kindern Angst macht. Und gut im Film käme. Stoner Rock, aber eben gruseliger. Und ne wirklich geile Stimme. Wenn sie denn die weinenden Kinder übertönt, aber ich glaube, das kriegen Jawa schon hin.

https://jawa-music.bandcamp.com/album/jawa

 

Mad Monks

SAMSTAG 31. August , Hansator , 22:55 Uhr

Die Mad Monks sind zu Recht ein feststehender Begriff in der Bremer Konzert- und Festivalwelt. Wie wir alle wissen, ist ein Mönch in der Architektur ein obenliegender Ziegel einer Mönch-und-Nonne-Dachdeckung. Wer die (anders als die Mad Monks) nicht kennt: „Nonnen“ werden mit der offenen Seite nach oben auf eine „Dachlatte“ gelegt, und jeweils zwei davon mit der offenen Seite nach unten von einem „Mönchs“-Ziegel verbunden. Ein Mönch, zwei Nonnen, eine Nonne, zwei Mönche, na so stellt man sich das doch vor in unserer schönen modernen Welt. Und auf dieses so „gedeckte“ Dach gedenken euch die Mad Monks nämlich zu steigen. Jedes einzelne Instrument schreit einfach „SKA“ und das ist dann auch genau, was ihr bekommt: brüllende Hitze, brüllende Trompete, brüllende Gitarren und dann Hüpfen, bis der Dachstuhl brennt!

http://www.madmonks.de/

 

SAMSTAG | RAMPENSAU | Ab 17.45 UHR

Nike Helena

SAMSTAG 31. August , Hansator , 17:45 Uhr

Zum Stichtag vom Spotify Wrapped 2023: 946.212 Plays. Ein halbes Jahr später: mindestens 4.111.690 Plays. Das ergibt neben wahrscheinlich großen Augen auch noch eine Ausschüttung in Höhe eines Frühstücksbiers der Wahl. Und wie es Sinn ergibt! Während hier Moderat-artige Klangkulissen gebaut werden, wird das mit modernen, trappigen Beats unterlegt, hier und da ein 80er/90er Zitat gesetzt, Texte aus dem Diesseits und extrem hookige Gesangsschleifen. Wenn das nicht schon vier Fantastillionen Plays hätte, man müsste dem Projekt einfach Hitpotential unterstellen. „Teilst du mit mir dein Konterbier“ fragt sie im Song „Sektfrühstück“. Die Antwort lautet natürlich nein, aber wenn die Göttin des Erfolgs so auf Nike Helena herablächelt, dann kann sie sich ja vielleicht ein eigenes leisten (und eins mitbringen).

https://www.instagram.com/nike.helena

 

Makimono

FREITAG 31. August , Rampensau , 19:20 Uhr

Da ist sie wieder, die Kälte. Die Landschaften, in denen du dich vergisst, der Track, der aus einem Moment einen Film macht. Wenn das Stille im Lauten zerbricht, die Lethargie von einem Hier und Jetzt erschlagen wird. Von dem Wissen, dass es zwar dunkel werden kann, aber auch, wenn es noch so düster wird, gleich da hinten, da wird ein kleines bisschen erträglicher, was unerträglich scheint. Makimono tragen dich fort, um zu läutern. Und demonstrieren gleichzeitig, warum Shoegaze und Postpunk noch lange nicht ausgespielt sind. Eine Band, deren einziges Manko es ist, dass es sie nicht schon länger gibt.

https://makimono.bandcamp.com/

 

Veøta

SAMSTAG 31. August , Rampensau , 20:40 Uhr

Man kann von Festivals ja nicht genug bekommen. Nichts schöner, als tagein tagaus durch Perma-Matsch zu laufen, ausschließlich sonnengewärmte, „reife“ Nahrungsmittel zu konsumieren und auf das nächste Gewitter zu warten, weil ja na klar, auch das noch. Wenn man dann die richtigen Leute findet und extrem Bock auf Plenums-Sitzungen hat, dann kann man direkt auf’n Wagenplatz ziehen, und genau zu diesem Lebensgefühl tragen VEØTA den Soundtrack bei. Dann kommt da noch so ne Garage-Gitarre dazu, und dann zieht das alle Wägen in den Moshpit. Und live klingt es so extrem gut und macht tierisch Laune. Das hat Feuer, ist roh. Musik muss nicht kompliziert sein, Musik muss bewegen. Und in diesem Fall darf man auch gern auf die Texte achten (auch wenn ich gern nochmal über das Thema „Liebe wird aus Schmerzen gemacht“ diskutieren würde, aber zu dem Plenum wurde ich irgendwie nicht eingeladen - leider immer nur zu „Pfand“, „Fruchtfliegen“ und „MÄNNER: LOL“). Fantastische Live-Band!

https://veota.bandcamp.com/album/ep

 

Hond

SAMSTAG 31. August , Rampensau , 22:10 Uhr

„Hond, gib Laut.“ – „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHH!!!“ Manchmal bleibst du vor einer Proberaumtür stehen, und dir klappt einfach die Kinnlade runter, um einem Gesichtsausdruck Platz zu machen, der sich nur mit „Geilheit“ beschreiben lässt. Was ist das nur für ein Geballer, was da aus der Tür kommt? Warum können die alle reell ihre Instrumente spielen und quietschen lassen? Üben die etwa!? Warum passiert da ständig irgendwas Unerwartetes in den Songs, und was wird da so heftig abgebellt? Hier kriegen sowohl Garagerock, als auch Punk und Metal gezeigt, dass man an jedem zugepissten Bäumchen noch überraschen kann. Kommt Schnüffeln, Leute.

https://www.facebook.com/hond.die.band

 

unser Textpoet:

Maciej Tyrakowski

Textredaktion , Kein Bühnenact , 11:11 Uhr

Der Wunschprivatier Maciej Tyrakowski, auch unter den Aussprachen Maciej, Maciej, oder Maciej bekannt, packte 1987 im Alter von zweieinhalb Jahren in der Volksrepublik Polen seine sieben kompliziert geschriebenen Sachen und machte sich auf den beschwerlichen Weg in die Hansestadt. Hier spielte er in den letzten Jahren vor allem Theater (Ui!Ui!Ui!Ui!), in Filmen (Szene Report Ep.01: Emo), diversen Bands (Cholerika, Manko, Deutsche Postpunk) und Taschenbillard, letzteres mit nur mäßigem Erfolg. Vier Tage vor dem ersten Lockdown zog es ihn zwar in die Hauptstadt, aber ach, er kann seine Grabbelfinger einfach nicht von Bremen lassen. Und so dürfen wir uns erneut an seinen unterhaltsamen Gedanken über unsere Bands erfreuen. Viel Spaß beim Lesen!

https://www.instagram.com/maciejtyra/